Vergangene Woche wurden insgesamt 28 Unternehmen zum Ankauf von Lebensversicherungen bzw. Bausparverträgen von uns angeschrieben.

Aus den uns zugegangenen Antworten wollen wir hier Ihnen nun eine kleine Zusammenfassung geben:

Die erste Frage in unserer Umfrage war, ob nur Lebensversicherungen bzw. Bausparverträge oder beiden angekauft werden.

Die meisten Unternehmen kaufen offensichtlich nur Lebensversicherungen an, Bausparverträge sind nur bei wenigen Aufkäufern dabei. Hinterfragt man diese Antwort, dann erfährt man schnell, das es offensichtlich Bausparkassen gibt, die mit Hinweis auf das Bausparkassengesetz einer Übertragung des Vertrages (im Wege des Verkaufs) nicht zustimmen. Bargeld hingegen dürfen die Aufkäufer nicht annehmen, um nicht ins „KWG“ hinein zu rutschen.

Wir haben aber auch festgestellt, dass viele der angeschriebenen Unternehmen selber gar keinen LV-Ankauf durchführen, sondern dies für einen Initiator durchführen, der dann wiederum ihnen für die Vermittlung eine Provision bezahlt. Legitim und in Ordnung.

Interessant war für uns auch die Frage nach der Anzahl der Verträge, die monatlich aufgekauft werden.

Das Spektrum reicht hier von 25 Verträgen bis über 1.000 Verträgen im Monat. Insgesamt gehen wir bei den von uns befragten Unternehmen von 10.000 Verträgen im Monat aus. Dies wiederum bezogen auf die Gesamtzahl der in Deutschland vorhandenen LV-Verträge von über 90 Millionen nicht einmal der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“. Versicherungen sehen das teilweise anders und sich durch die „Aufkäufer“ in ihrer Existenz gefährdet. Blödsinn, können wir da nur sagen.

Eine weitere Frage war, wie die gewonnenen Rückkaufswerte für die Kunden investiert werden.

Einige Gesellschaften fungieren hier offenbar nur als „Factoringgesellschaft“, heißt der Kunden bekommt das Geld auf sein Konto und damit mehr eigene Liquidität.

Die meisten der Unternehmen jedoch investieren die Kundengelder wieder neu, wobei diese Neuinvestitionen breit gefächert sind. Vom Thema „Gold“ bis hin zum Thema 2Fonds“ ist eigentlich alles dabei.

Die größte Übereinstimmung hatten wir beim Zeitraum der Rückzahlung, hier hat sich die Branche wohl „intern“ auf einen Zeitraum von 10 Jahren festgelegt. Das halten wir auch selber für äußerst vernünftig. Die zu erwirtschaftende Rendite müsste dann bei um die 15% liegen inklusive der Vertriebs- und Abwicklungskosten für das Unternehmen des Initiators. Machbar!

Profilacktisch haben wir auch die Frage gestellt, was die Unternehmen generell von Lebensversicherungen halten. Das Ergebnis wird sie nicht wirklich überraschen. Man war sich einig, dass kapitalbildende Lebensversicherungen nicht mehr zeitgemäß sind, da sie eine Sparanlage mit magerer Rendite sind.

Wichtig war für uns auch die Erkenntnis, dass nicht nur LV aufgelöst werden, sondernd das man auch daran denkt, den Kunden weiterhin das Risiko „Tod“ abzusichern durch den Abschluss einer Risiko-LV. Gut gemacht, meine Damen und Herren.

Was leider immer noch „vernachlässigt“ wird, auch beim Ankauf von Verträgen. Jeder Berater sollte im eigenen Interesse, ein Beratungsprotokoll anfertigen um im Streitfall seine korrekte Beratung nachweisen zu können.

Alles in allem ist das sicherlich kein repräsentativer Überblick über die gesamte Branche, aber gut 80% der Aufkäufer, die bekannt sind, sollten wir in der Umfrage dabei gehabt haben, insofern betrachten sie die Ergebnisse als „marktüblich“.