Noch Ende 2009 war Irland nach Wirtschaftskraft pro Kopf zweitreichstes EU-Land.
Nun muss das Land vor allem seine Banken sanieren. Zumindest zwei irische Banken sollten die Kur überleben, hofft Anglo-Irish-Bank-Chef Alan Dukes. Die 4,5 Millionen Iren müssen sich auf ein drastisches Sparpaket einstellen. International wird gefordert, dass Irland seine als unfair empfundene Konzern-Gewinnsteuer von nur 12,5 Prozent (Österreich 25 Prozent) kräftig anhebt.
Das chronisch strukturschwache Portugal hat ganz andere Probleme. Die zehn Millionen Einwohner haben lange über ihre Verhältnisse gelebt, die Wirtschaft hinkt hinterher, Defizit und Staatsschulden explodierten regelrecht. Auch Lissabon hat noch nie dagewesene Sparmaßnahmen beschlossen. So soll die Neuverschuldung von 9,4 Prozent auf 4,3 Prozent im Jahr 2011 gesenkt werden. Offiziell wurde ein Hilfsgesuch stets ausgeschlossen. Das war bei Athen und Dublin im Vorfeld der Rettungsaktionen aber nicht anders.
Auch Spanien sah sich heuer immer wieder Angriffen auf den Finanzmärkten ausgesetzt. Die Probleme des Landes wurden nach dem Platzen der gigantischen Immobilienblase sichtbar. Die Arbeitslosenrate liegt jenseits der 20 Prozent. Madrid hat sich ein gigantisches Sparprogramm von 50 Milliarden Euro vorgenommen, um das Budgetdefizit von 11,2 auf drei Prozent bis 2013 zu drücken.
Das Programm für Griechenland läuft. Besorgniserregend ist, dass bereits offen über eine Streckung der Rückzahlungstermine debattiert wird. Außerdem wurde das Defizit mehrmals nach oben revidiert – auf jetzt 15,4 Prozent. Doch angesichts der irischen 32 Prozent klingt das fast schon harmlos.