….oder etwa doch nicht?
Schauen wir uns die Fakten an. Die getroffenen Entscheidungen und Vereinbarungen liegen vollständig im Rahmen dessen, was die Märkte erwartet und somit auch bereits weitgehend eingepreist hatten, auch wenn natürlich eine gewisse grundsätzliche Erleichterung zu spüren ist, dass man überhaupt zu einer Einigung gekommen ist. Viel entscheidender für die zukünftige Entwicklung der Märkte ist jedoch der Umstand, dass die Vereinbarungen und Lösungsvorschläge letztendlich überwiegend zu komplex sind, um im Markt nachhaltig akzeptiert zu werden, Denn die Unwägbarkeiten bleiben schlichtweg zu groß. Die fast schon an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass die beschlossenen Maßnahmen gerade nicht geeignet sein werden, das Vertrauen in ein nachhaltiges Bekämpfen der Ursachen unserer derzeitigen Krise zu stärken, führt dazu, dass wir kaum umhin kommen, uns weiterhin und sehr konkret mit dem Szenario eines sich abschwächenden Wirtschaftswachstums und den damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf die Haushalte auseinanderzusetzen.
Die in der Folge steigenden Haushaltsdefizite und sich damit weiter verschlechternden Ratings geben erst recht Anlass zur Sorge und werden vermutlich schon sehr bald wieder das Handeln der Marktteilnehmer bestimmen. Insbesondere vor dem Hintergrund der sich sicher schon in Kürze auch in der Breite der Marktteilnehmer durchsetzenden Erkenntnis, dass der vereinbarte Schuldenschnitt sich eben gerade nicht auf die Gesamtschulden Griechenlands in Höhe von 370 Milliarden Euro bezieht, sondern nur auf die ca. 190 Milliarden Euro, die nicht aus Verbindlichkeiten gegenüber dem EFSF/IFW, der EZB respektive aus T-Bills bestehen. Diese sind nämlich von der vereinbarten Umschuldung ausgeschlossen. Es ist also unwahrscheinlich, dass die Solvenz Griechenlands durch die beschlossenen Maßnahmen wieder hergestellt werden kann. Und die sich daraus ableitende Notwendigkeit, über die nun beschlossenen 130 Milliarden Euro hinaus weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, scheint unvermeidlich. Vermutlich icht grundlos geht die Ratingagentur Fitch auch nach dem Schuldenschnitt davon aus, dass sich die Kreditwürdigkeit Griechenlands nicht wirklich verbessern wird. Zu schwach seien die Wachstumsaussichten vor dem Hintergrund der immer noch verbleibenden (zu) hohen Schulden. Und wir reden hier „nur“ von Griechenland. Italien klopft gerade als Zweiter in der Reihe an. Ein Land, von dem wir subjektiv immer den Eindruck hatten, es laufe – zumindest weitestgehend – gut. Aber das hatten vor der gemeinsamen Währung vermeintliche Experten ja auch von Griechenland. Die Tatsache, dass im Zuge der ersten Auktion italienischer Staatsanleihen nach dem „grossen Wurf“ am vergangenen Freitag die Rendite für 10-jährige Anleihen auf über 6% gestiegen ist spricht hinsichtlich der Erwartungen der Märkte im Hinblick auf die weitere Entwicklung in diesem Land für sich. Dass im nächsten Jahr dort Anleihen im Wert von 307 Mrd. Euro fällig werden erhöht das Risiko zurückhaltender Kaufbereitschaft der Märkte und damit die Notwendigkeit weiter steigender Zinsen. Es wird schon jetzt offen über einen baldigen Rücktritt der Regierung spekuliert und die Wahrscheinlichkeit sollte in den nächsten Monaten tendenziell eher zu- als abnehmen. Da traut man sich kaum noch über die weiteren Risikostaaten in Europa nachzudenken. Vor allem die sich derzeit auch über Frankreich zusammenziehenden dunklen Wolken einer Bonitätsherabstufung sind geeignet dereinst alle bisherigen Probleme mit den Schuldenstaaten in Europa im Nachhinein als harmlos und die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm dastehen zu lassen. Die Wirtschaftswoche fragt in ihrer Ausgabe der vergangenen Woche ganz offen: „Wird Frankreich ein Kandidat für den Rettungsfonds?“ Und es kommt sicher nicht von ungefähr, dass die Franzosen sich anders als Deutschland für die Einführung von Eurobonds stark machen. Es liegt auf der Hand, dass mit einer Bonitätsherabstufung von Frankreich alle Dämme in Europa zu brechen drohen. Der System des Euro in seiner heutigen Form und vermutlich auch der Euro selbst wären dann vermutlich Geschichte. Wahrscheinlich hat sich die Politik durch die bisherigen Maßnahmen in aller erster Linie Zeit erkauft….
Zeit die vermutlich auch Anleger dringend nutzen sollten, um sich auf das kaum Vermeidbare vorzubereiten. Denn eines ist wohl unstrittig. Wer heute seine Ersparnisse rein in „Geldvermögen“ hält, ist mutig. Geld ist – nicht zum ersten Mal in seiner Geschichte – wieder auf dem Weg ein „flüchtiges“ Gut zu werden. Wer sagt uns, dass ein Schuldenschnitt von Not leidenden Ländern nicht bald einmal auch mit einem „Euro- Währungsschnitt“ bedacht wird. Immerhin ist der Euro-Werterhalt ja auch eine der Aufgaben der Europäischen Union. Wer sichergehen möchte, streut auch in Produktivvermögen und Sachwerte. Genau hier bieten wir mit dem Global Invest Windpark Opportunity Fonds 1 eine besondere Chance. Denn über einen kurzen zeitlichen Horizont bietet sich die Möglichkeit, von einem lukrativen Sachwert zu profitieren.
Der Autor Helge Quehl ist Gesellschafter in der Global Invest Unternehmensgruppe