Der slowenische Ministerpräsident Borut Pahor soll geradezu verzweifelt versucht haben, einen Besuchstermin bei US-Präsident Barack Obama zu bekommen.

Dies geht aus Enthüllungen der Internetplattform Wikileaks hervor, die in Slowenien für großen Wirbel sorgen. So berichtet der US-Geschäftsträger in Ljubljana, Bradley Freden, in einer geheimen Depesche, Pahor habe in einem persönlichen Gespräch die Aufnahme eines Guantanamo-Häftlings durch Slowenien sowie einen Milliardenauftrag für den US-Konzern Westinghouse beim Ausbau des slowenischen Atomkraftwerks Krsko in Aussicht gestellt.Das Gespräch soll Ende vergangenen Jahres in der US-Botschaft in Ljubljana stattgefunden haben. Schon diese Tatsache wurde von Experten mit ungläubigem Staunen aufgenommen. Es entspreche nämlich ganz und gar nicht den diplomatischen Gepflogenheiten, dass ein Regierungschef eine ausländische Botschaft aufsuche, „außer, wenn es sich um offizielle Empfänge handelt“, erläuterte der Außenpolitikexperte Joze Kunic im Gespräch mit der slowenischen Nachrichtenagentur STA. „Vor allem geht aber ein Regierungschef niemals nur zum Geschäftsträger.“